Recht unregelmäßig testet die Stiftung Warentest aktuelle Entsafter. Der letzte Test stammt aus Heft 08/2013, der vorletzte wurde fast genau 10 Jahre zuvor in Ausgabe 07/2003 veröffentlicht.
Ergebnisse 2013
Seit dem Test in 2003 hat sich bei Entsaftern viel getan. Die Zentrifugen-Entsafter (typische Anbieter: Philips, Gastroback, Braun) haben sich hinsichtlich Leistung erheblich verbessert, so dass sie bessere Gesamtnoten als die elektrischen Saftpressen (typische Anbieter: Green Star, Jupiter) erzielen konnten.
- Im Gegensatz zu 2003 ging in 2013 die begehrte Auszeichnung als Testsieger nicht an eine Presse, sondern an den Zentrifugen-Entsafter Philips HR1871. Dieses Gerät erhielt mit dem Qualitätsurteil „Gut (1,8)“ die beste Beurteilung.
- Dicht hinter dem Philips HR1871 folgen der Braun Multiquick 7 J700 und der Gastroback Design Multijuicer. Diese beiden Produkte erhielten jeweils die Gesamtnote „Gut (2,0)“.
- Leider gab es auch eine ganze Reihe von Entsaftern, die über ein „Mangelhaft“ nicht hinauskamen. Dazu zählen die getesteten Modelle von Severin, Clatronic, Bomann und Tristar. Alle diese Produkte überlebten die Haltbarkeitsprüfung nicht.
Wichtige Erkenntnisse
- Es bestehen teilweise große Unterschiede hinsichtlich der Saftausbeute. Das schlechteste Gerät im Test bekam etwa ein Drittel weniger Saft aus der gleichen Menge Äpfel als das Beste. Fairerweise muss man hier aber hinzufügen, dass der preisliche Unterschied zwischen diesen beiden Geräten rund 500 Euro beträgt.
- Billige Entsafter lohnen sich langfristig nicht. Alle Geräte, die nur etwa 50 Euro kosteten, überstanden den Langfristbetrieb nicht. Man muss also mindestens 100 Euro ausgeben, um einen ausreichend stabil konstruierten Entsafter zu bekommen.
- Zentrifugen-Entsafter punkten beim Reinigen gegenüber den meist deutlich teureren Pressen. Denn sie lassen sich innerhalb weniger Minuten reinigen, und in der Regel sind alle abnehmbaren Teile für die Spülmaschine geeignet. Bei einer Presse dagegen gilt es zunächst das Gerät in viele Einzelteile zu zerlegen, dann diese zu reinigen und schließlich alles wieder zusammenzusetzen.
Testkriterien der Stiftung Warentest
- Entsaften (40 % der Gesamtnote)
Anhand von Äpfeln, Möhren und Trauben werden die Saftausbeute und die Auspressgeschwindigkeit ermittelt. - Handhabung (30 %)
Hier kommt es auf die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung sowie auf die Handhabung im Betrieb und den Zeitbedarf für die Reinigung an. - Haltbarkeit (10 %)
Nach der Verarbeitung von 10 kg Karotten am Stück simulieren die Tester 250 Entsaftungszyklen. - Lautstärke (10 %)
Bei der Ermittlung der Lautstärke wird der Schallpegel sowohl im Leerlauf als auch beim Entsaften von Karotten gemessen. - Sicherheit (10 %)
Fazit
Der aufwendig gemachte Entsafter Test (siehe Link für Empfehlungen) zeigt, dass der goldene Mittelweg in diesem Fall der richtige ist.
Auf der einen Seite sollte man von den ganz billigen Entsaftern sich fernhalten, da diese im Langzeittest versagten. Auf der anderen Seite zeigt sich aber auch, dass die sehr teuren Pressen für die meisten Anwender ihr Geld nicht wert sind.
Da gesunde und reichhaltige Ernährung ein immer mehr beachtetes Thema wird, bleibt zu hoffen, dass die Stiftung Warentest bei den Entsaftern am Ball bleibt. Es sollten nicht wieder 10 Jahre bis zur Veröffentlichung des nächsten Testberichts verstreichen.